Familienfreundliche Unternehmen

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. In Zeiten des demographischen Wandels konkurrieren die Unternehmen um Fachkräfte und sie wollen stärker als früher auch für Beschäftigte mit Familien attraktiv sein. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben erleichtern. Dies gilt auch für die Unternehmen in Oldenburg. Unterstützung bekommen sie von der Stadt Oldenburg.

Im Jahr 2009 rief das Amt für Wirtschaftsförderung den Arbeitskreis Familienfreundlichkeit in Unternehmen ins Leben.

Darin arbeiten unter seiner Leitung (Stand: April 2020) 19 Vertreterinnen und Vertreter aus 16 Oldenburger Unternehmen und Institutionen gemeinsam daran, auf der Grundlage eigener Erfahrungen Lösungsmodelle zu entwickeln und weitere Betriebe dafür zu sensibilisieren. Das Spektrum reicht inzwischen weit über Teilzeitarbeitsplätze und Kinderbetreuungsangebote hinaus.

Bei der Arbeitszeit sind den Möglichkeiten der Flexibilisierung kaum Grenzen gesetzt. Da ist z. B. das Modell der Vertrauensarbeitszeit: Die Beschäftigten sind selbst für die Erfassung der Arbeitszeit verantwortlich; entscheidend ist die fristgerechte Erledigung. Oder das Arbeitszeitkonto: Hier können die Beschäftigten Arbeitsstunden ansammeln, die sie dann bei Bedarf in eine bezahlte Freistellung, etwa für Betreuungsaufgaben, umsetzen können. Manche Unternehmen bieten die Möglichkeit des Sabbatjahres an: Durch Mehrarbeit oder Lohnverzicht erwirtschaften sich Beschäftigte eine bezahlte Auszeit von bis zu einem Jahr.

Ähnlich vielfältig sind die Möglichkeiten bei der Arbeitsorganisation. Zu nennen sind hier z. B. das Home-Office (Einrichtung eines Büros zu Hause) und das Jobsharing: Hier teilen sich meist zwei Beschäftigte einen Arbeitsplatz. Ihre Arbeitszeiten legen sie individuell fest. Schließlich gibt es das weite Feld der Zusatzleistungen für Familien: Es reicht vom gemeinsamen Mittagessen mit der Familie in der Kantine über Zuschüsse bei der Geburt eines Kindes und Ferienwohnungsangebote für Beschäftigte mit Kindern bis zur betriebseigenen Kindertagesstätte und dem Hausaufgabenraum im Betrieb.

Es sind nicht nur große Unternehmen, die mit attraktiven Arbeitsbedingungen punkten. Auch kleine und mittlere Betriebe bieten oftmals familienfreundliche Maßnahmen an. Ihre Stärke liegt in der oft besseren Berücksichtigung der individuellen Situation der Beschäftigten und der größeren Flexibilität in der Arbeitsgestaltung. Der OLLY, mit dem die Stadt Oldenburg seit dem Jahr 2007 besonders familienfreundliche Unternehmen auszeichnet, wurde jedenfalls bei den bisherigen sechs Preisverleihungen fünfmal auch an ein kleines oder mittelgroßes Unternehmen verliehen, einmal sogar an einen Betrieb mit nur vier Beschäftigten.

Die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben wird zunehmend als wichtiger Standortfaktor erkannt. Die Beispiele zeigen, dass immer mehr Arbeitgeber bereit sind, ihre Strukturen an die sich verändernden Familien- und Rollenbilder anzupassen.

BU: 2021 wird er zum siebten Mal vergeben: der Oldenburger OLLY.

 

 

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